Donnerstag, 23. April 2015

Kriegsende 22. April 1945: Die Nazis hauen ab

Vielleicht war der 22. April für Pfullingen so etwas wie der längste Tag des Krieges. Auf jeden Fall war er dessen letzter Tag. Das erkannten wohl auch die Nazis. Allen voran verließ Kommandant Kieß die Stadt.
»Der Volkssturm trat in Pfullingen nicht in Aktion, die Panzersperren wurden nicht verteidigt, das Volkssturmbatallion war kurz vor dem Einmarsch der Franzosen in Richtung Alb in Marsch gesetzt worden. Einige wenige Männer versuchten allerdings mit Panzerfäusten "eine sinn- und zwecklose Verteidigung der Stadt". Kampfkommandant Kieß verließ am 22. April mit seiner Familie die Stadt. Drei weitere Familien, deren Väter sich in der Partei engagiert hatten, flohen ebenfalls, Der Melder der Kampfkommandanten geriet hier in Gefangenschaft.
Der Tag der Besetzung schien endlios. Als es Abend wurde, war zwar der Krieg in Pfullingen zu Ende, jedoch die schon tagelang herrschende Spannung, Bedrückung uns Angst vor dem Ungewissen waren nicht gewichen. Was würde nun die Besatzung bringen?«
Gerhard Junger im Pfullinger Heimatbuch, 1982

Weitere Berichte vom Kriegsende in Pfullingen: 
//  Aufstand der Pfullinger Frauen // Noch ist alles ruhig // Kampf um Pfullingen // Die Nazis hauen ab // Unter Besatzung //


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