Donnerstag, 7. Oktober 2010
Über das Bubenschulhaus...
... hieß es 1937 in dem Buch "Pfullingen 937 - 1937":
Geschichte der Lateinschule zu Pfullingen
»Die Gründung der Lateinschule in dem altwürttembergischen Marktflecken Pfullingen geschah ohne Zweifel im Zusammenhang mit dem umfassenden, bedeutenden Fortschritt des Bildungswesens, welchen die Einführung der Reformation brachte. Als nach Wiedergewinnung seines Thrones Herzog Ulrich am 20. Februar 1540 der Uracher Obervogtei auftrug, Vorsehung zu thun, daß die Kinder in Stadt und Land, die zu lernen willig, in die lateinische Schule gethan werden, und an kleineren Orten z.B. in Grötzingen eine Lateinschule entstand, wird wohl auch in Pfullingen ein Anfang gemacht worden sein. Man sah immer noch in der humanistischen Schulbildung den Idealzustand der Bildung überhaupt, d.h. man war der Meinung, das barbarische deutsche Volk könne sich nicht aus sich selbst, sondern nur an fremden Völkern, ihren Sprachen, ihrem Geist bilden. Diese Vorstellung geht ja in den heutigen Tagen zu Ende. Dem Fürsten, der tüchtige Lehrer und unterrichtete Beamte und Geistliche gewinnen wollte, lagen die besseren höheren Schulen besonders am Herzen. Daher bestimmt die Anweisung für die Visitationsräte vom Jahre 1546: weil durch die deutschen Schulen die lateinischen verderbt und viele Knaben versäumt werden, so sollen wegen Gottes Ehre und gemeinen Nutzen solche deutschen Schulen in kleineren Städten abgeschafft werden; da doch einjeder lateinischer Schüler im Latein auch das Deutschschreiben und lesen ergreigt!" Zusammengefasst wurden die früheren Verordnungen in der im Jahre 1559 von Herzog Christoph erlassenen Ordnung der lateinischen und Partikular-Schulen: nicht nur in allen Städten, sondern auch in den ansehnlichen Marktflecken und Dörfern werden lateinische Schulen errichtet.«
In dem Text spürt man, dass in Deutschland 1937 andere Zeiten herrschten...
Bildertanz-Quelle: Foto Helmut Bader
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