Mittwoch, 29. April 2015

ZEITZEUGEN: Wenn Ruth Mühleisen erzählt...

... dann Vergangenheit wieder lebendig - auch für diejenigen, die damals noch gar nicht auf der Welt waren. Damals, als die Franzosen in Pfullingen einmarschierten, damals, in der Not der Nachkriegsjahre. Ruth ist 1923 geboren. In Pfullingen. Am Laiblinsplatz. Und wir haben sie heute interviewt. Demnächst hier zu sehen.
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Freitag, 24. April 2015

Kriegsende: Der Sturm auf das Proviantlager in den Pfullinger Hallen


... fiel aus. Warum das erzählt heute Marianne Münzinger 

Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Geschichtsdatum: Heute vor 70 Jahren kam Pfullingen zu Reutlingen

Unter Besatzung: Ausscheller, Plakate, Geiseln



»Bald bekam der Ausscheller Unterstützung durch eine Reihe von Anschlägen und Plakaten. Was man da zu lesen bekam, war kurz, präzise und unmissverständlich.

Ausgangssperre ab 20 Uhr. Ablieferung sämtlicher Waffen auf dem Rathaus.

Die Verdunkelung musste zunächst beibehalten werden. Geiseln mussten gestellt werden. Deren Auswahl blieb dem Bürgermeister überlassen. Jakob Staiger meldete sich freiwillig. Die Geiselstellung dauerte nur wenige Tage. Später sagte man, sie sei durch einen Anschlag auf einen französischen Soldaten in Reutlingen ausgelöst worden.«
Gerhard Junger im "Pfullinger Heimatbuch", 1982

Donnerstag, 23. April 2015

Unter Besatzung, 23. April 1945: Der Büttel mit der Glocke (1)


»Der städtische Aussscheller kam zu neuen Ehren. Er gab schon am Tag nach dem Einmarsch der französischen Fronttruppen die ersten Befehle des Ortskommandanten bekannt. Der Büttel mit der Glocke wurde zu einer Symbolfigur der neuen Zeit, einer Zeit ohne elektroischen Strom und ohne Radio, ohne Zeitung und ohne Telefon, ohne Post und ohne Nachrichten. Er stelle zunächst für viele die einzige Verbindung zur Außenwelt dar. Er übermittelte die Anordnungen der neuen Herren. Was er von ihnen überbrechte, musste befolgt werden.«
Gerhard Junger im Pfullinger Heimatbuch, 1982

Weitere Berichte vom Kriegsende in Pfullingen: 
//  Aufstand der Pfullinger Frauen // Noch ist alles ruhig // Kampf um Pfullingen // Die Nazis hauen ab // Unter Besatzung //

Kriegsende 22. April 1945: Die Nazis hauen ab

Vielleicht war der 22. April für Pfullingen so etwas wie der längste Tag des Krieges. Auf jeden Fall war er dessen letzter Tag. Das erkannten wohl auch die Nazis. Allen voran verließ Kommandant Kieß die Stadt.
»Der Volkssturm trat in Pfullingen nicht in Aktion, die Panzersperren wurden nicht verteidigt, das Volkssturmbatallion war kurz vor dem Einmarsch der Franzosen in Richtung Alb in Marsch gesetzt worden. Einige wenige Männer versuchten allerdings mit Panzerfäusten "eine sinn- und zwecklose Verteidigung der Stadt". Kampfkommandant Kieß verließ am 22. April mit seiner Familie die Stadt. Drei weitere Familien, deren Väter sich in der Partei engagiert hatten, flohen ebenfalls, Der Melder der Kampfkommandanten geriet hier in Gefangenschaft.
Der Tag der Besetzung schien endlios. Als es Abend wurde, war zwar der Krieg in Pfullingen zu Ende, jedoch die schon tagelang herrschende Spannung, Bedrückung uns Angst vor dem Ungewissen waren nicht gewichen. Was würde nun die Besatzung bringen?«
Gerhard Junger im Pfullinger Heimatbuch, 1982

Weitere Berichte vom Kriegsende in Pfullingen: 
//  Aufstand der Pfullinger Frauen // Noch ist alles ruhig // Kampf um Pfullingen // Die Nazis hauen ab // Unter Besatzung //


Käsekult: Wo jahrzehntelang Bücher gebunden wurden...

 ... erstrahlt heute alles in neuem Glanz. Annette Christian hat die von grundauf renovierten Räume am Marktplatz gemietet, um alles, was der Mensch an Käse, Wein und anderen Kulinarien benötigt, den Pfullingern anzubieten. Seit vier Wochen ist sie hier. Wir wünschen ihr viel Erfolg!


Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Mittwoch, 22. April 2015

Kriegsende 22. April 1945: "Beim Kampf um Pfullingen"

Trügerische Idylle auf dem Georgenberg: Hier fanden die letzten Gefechte um Reutlingen statt

Ein schwacher deutscher Stoßtrupp gelangte am Sonntag vom Stadtrand Pfullingen aus noch bis zum Südbahnhof:
»Als die vorrückenden Panzer vom leichtem Gewehr- und Maschinengewehrfeuer aus Richtung Pfullingen empfangen wurden, legten sie mit ihren Kanonen ein mäßiges, etwa zwei bis drei Stunden anhaltendes Feuer auf die Stadt. Dabei erhielten viele Häuser in der Marktstraße Treffer, die nur Gebäudeschäden verursachten. Auch der Kirchturm wurde durchschossen, die Zifferblätter der Turmuhr flogen heraus. An zwei Stellen brachen Brände aus. Eine große Scheune hinter dem Lebensmittel- und Spielwarengeschäft Schlegel brannte ab. Das Feuer im Haus von Schmied Tröster, Gönninger Straße 2, konnte gelöscht werden. Auch der Schönbergturm diente der französischen Artillerie als Ziel. Zeigte sich irgendjemand auf der Straße, pfiffen sogleich die Kugeln. Vom Georgenberggebiet aus schossen kleine deutsche Trupps, die sich an den Hängen zur Alb zurückzogen. Später fand man dort Schützenlöcher. Auf den Markungsteilen "Vor dem Berg", "Hinterm Berg" und "Auf dem Georgenberg" wurden an den folgfenden Tagen vier gefallene deutsche Soldaten geborgen. Sie waren Opfer des Streufeuers der französischen Artillerie. Auch der Angreifer hatte mit Sicherheit Verluste erlitten. Ein Französischer Freiwilliger fiel am 22. April "beim Kampf um Pfullingen".«
Gerhard Junger im Pfullinger Heimatbuch, 1982
Was derweil in Reutlingen geschah, lesen Sie: HIER
Wie es war, wenn man mit den Besatzern zusammenlebte, erfahren Sie in Altenburg: HIER


Weitere Berichte vom Kriegsende in Pfullingen: 
//  Aufstand der Pfullinger Frauen // Noch ist alles ruhig // Kampf um Pfullingen // Die Nazis hauen ab // Unter Besatzung //

Dienstag, 21. April 2015

Kriegsende: 21.April 1945 - Noch war alles ruhig...

»Die französische Panzerspitze war am 20. April in Reutlingen eingedrungen. Da in der Nacht zum 21. April mehrere Stoßtrupps der Wehrmacht nochmals bis zum Stadtkern vorstießen, gingen die Franzosen nur zögernd in Richtung Pfullingen vor. Es blieb daher am Samstag, 21. April, in Pfullingen ruhig, bis endlich Sonntag gegen 3 Uhr am Nachmittag französische Panzer gegen Pfullingen vorrückten.«

Gerhard Junger im Pfullinger Heimatbuch 1982

Die Ereignisse in Reutlingen lesen Sie HIER 

Weitere Berichte vom Kriegsende in Pfullingen: 
//  Aufstand der Pfullinger Frauen // Noch ist alles ruhig // Kampf um Pfullingen // Die Nazis hauen ab // Unter Besatzung //

Freitag, 10. April 2015

April 1945: Die tapferen Frauen von Pfullingen

Sie war damals 13 Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter und vielen anderen Frauen auszog, um in ihrer Geburtststadt Pfullingen die Panzersperren zu entfernen, und sich vor dem Rathaus plazierten, um sich den Nazi-Hauptmann Julius Kieß vorzuknöpfen, der den Widerstand der Frauen mit Gewalt brechen wollte. Gestern abend berichtete Marianne Münzinger, geborene Fink, von ihrer Kindheit und Jugend an der Echaz. Manches von dem, was sie vor der Kamera erzählt, ist ziemlich erschütternd, anderes zeugt von einer glücklichen Zeit, als die Kinder noch Kinder sein durften. Wir werden in den nächsten Tagen Auszüge aus diesem Interview hier zeigen.
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Mittwoch, 1. April 2015

Dass es in der Großen Heerstraße einmal so ausgesehen hat...

... will man heute gar nicht glauben. Ende der siebziger Jahre entstand diese Aufnahme.
Bildertanz-Quelle: Jutta Schindler