Samstag, 15. März 2014

1824: Oberamtsbeschreibung von Pfullingen (16)

In der Umgebung von Pfullingen und auf dessen Markung sind bemerkenswerth:
2 Wasserfälle von der Echaz, der eine oberhalb der Stadt, bey der einen Papiermühle, der andere unterhalb derselben, im Lindach; der letztere wird auch der Dragonersprung genannt, weil sich ein Dragoner einmal darein gestürzt hat. Bey beyden stürzt sich die Echaz über Felsen hinab, 10 bis 15 Fuß hoch.
Der St. Georgenberg, Jörgenberg, der frey und kegelförmig wie ein Vulkan zwischen Pfullingen und Reutlingen steht, zur Hälfte angebaut und mit Weinbergen bedeckt, oben aber mit grünem Rasen bekleidet ist und einst auf seinem Gipfel eine, dem h. St. Georg geweihte, Capelle trug, die bis ins sechszehnte Jahrhundert ein besuchter Wallfahrtsort war.
Der Ursulaberg, südöstlich von Pfullingen, der von dem Hauptgebirge in die Ebene gegen Reutlingen vorspringt und durch Mährchen und Gespenster-Geschichten unter dem Volke berüchtigt ist.
Der Mägdleinfelsen, unweit des Ursulabergs, auf der Markungsgrenze, gegen Ehningen hin, ein mächtiger Felsen am Rande der Alp, von dem sich einst nach der Sage ein verfolgtes keusches Mädchen herabgestürzt hat, und von unsichtbarer Hand getragen unversehrt erhalten wurde.
Der Ahlsberg, ein gewaltiger Gebirgsstock südlich von Pfullingen, wovon der erste Absatz die Wanne, der höhere Aufsatz der Schönberg und eine weiter südlich gelegene Kuppe, die sich durch ihre kühne Felsenstirne auszeichnet, der Wackerstein heißt. Auf allen diesen Bergen, wozu noch die Stuhlsteig und der Gielsberg gegen Gönningen und Genkingen hin kommen, hat man eine weite Aussicht.

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