Mittwoch, 22. April 2015

Kriegsende 22. April 1945: "Beim Kampf um Pfullingen"

Trügerische Idylle auf dem Georgenberg: Hier fanden die letzten Gefechte um Reutlingen statt

Ein schwacher deutscher Stoßtrupp gelangte am Sonntag vom Stadtrand Pfullingen aus noch bis zum Südbahnhof:
»Als die vorrückenden Panzer vom leichtem Gewehr- und Maschinengewehrfeuer aus Richtung Pfullingen empfangen wurden, legten sie mit ihren Kanonen ein mäßiges, etwa zwei bis drei Stunden anhaltendes Feuer auf die Stadt. Dabei erhielten viele Häuser in der Marktstraße Treffer, die nur Gebäudeschäden verursachten. Auch der Kirchturm wurde durchschossen, die Zifferblätter der Turmuhr flogen heraus. An zwei Stellen brachen Brände aus. Eine große Scheune hinter dem Lebensmittel- und Spielwarengeschäft Schlegel brannte ab. Das Feuer im Haus von Schmied Tröster, Gönninger Straße 2, konnte gelöscht werden. Auch der Schönbergturm diente der französischen Artillerie als Ziel. Zeigte sich irgendjemand auf der Straße, pfiffen sogleich die Kugeln. Vom Georgenberggebiet aus schossen kleine deutsche Trupps, die sich an den Hängen zur Alb zurückzogen. Später fand man dort Schützenlöcher. Auf den Markungsteilen "Vor dem Berg", "Hinterm Berg" und "Auf dem Georgenberg" wurden an den folgfenden Tagen vier gefallene deutsche Soldaten geborgen. Sie waren Opfer des Streufeuers der französischen Artillerie. Auch der Angreifer hatte mit Sicherheit Verluste erlitten. Ein Französischer Freiwilliger fiel am 22. April "beim Kampf um Pfullingen".«
Gerhard Junger im Pfullinger Heimatbuch, 1982
Was derweil in Reutlingen geschah, lesen Sie: HIER
Wie es war, wenn man mit den Besatzern zusammenlebte, erfahren Sie in Altenburg: HIER


Weitere Berichte vom Kriegsende in Pfullingen: 
//  Aufstand der Pfullinger Frauen // Noch ist alles ruhig // Kampf um Pfullingen // Die Nazis hauen ab // Unter Besatzung //

Keine Kommentare: